In Das mit der Hingabe #3 haben wir unser Denken und unsere Bilder zum Thema Grenzen-Setzen verändert – herausgelöst aus einer Konditionierung, die uns einredet, unterlegen zu sein.

Was fehlt jetzt noch?
Dass sich unsere Körper und Gefühle verändern…

Beginnen wir mit dem Körper – mit unserer Bewegung, Atmung und Körperhaltung.

Diese drei Aspekte spiegeln, ob wir uns in uns selbst sicher fühlen oder nicht, ob wir unsere Grenzen verteidigen werden, wenn es nötig ist, oder ob wir fürchten müssen, „uns selbst im Stich zu lassen“.

Wenn wir unsere Bewegung, Atmung und Körperhaltung verändern, verändern wir automatisch unser Selbstbild bezüglich Grenzen-Setzen.

Aus einer Körper-Botschaft von „Hoffentlich passiert mir nichts.“ kann so wieder eine Tigerin werden, die ruhig durch ihren Dschungel streift. Hat sie Angst? Ja, wenn es gefährlich wird. Leidet sie an Nervosität, Misstrauen, Sorgen und Kontrollzwängen? Nein, eben nicht.

Wie nehmen wir auf unsere Körper-Botschaft Einfluss?

Indem wir uns so bewegen, so atmen lassen und so aufrichten, wie es NICHT unserer Konditionierung entspricht. Weiterlesen

Hier kommt die Fortsetzung von Das mit der Hingabe #2!

Die Frage lautet: Wie reparieren wir unsere Grenzen?

Bisher haben wir gelernt, unsere Sehnsucht nach mehr Hingabe neu zu lesen: als eine Frage von Grenzen. Wo wir uns sexuell nicht öffnen, wo wir nicht vertrauen können, liegt dahinter häufig ein Schleier der körperlichen Angst um unsere Grenzen.

Wenn wir uns nicht hingeben können, dann üben wir, uns zu schützen. Hier ergeben sich 4 Ebenen, auf denen wir ansetzen.

Um unsere Grenzen zu reparieren, ändern wir…

  1. Unser Denken („Mindset“)
  2. Unsere Bilder – Klischees, Ideen und Erwartungen, wenn es darum geht, Grenzen zu verteidigen.
  3. Unseren Körper (Atmung, Haltung, Stimme und Bewegung)
  4. Unsere Gefühle

Jeder Heilungsweg ist anders. Aber jeder Heilungsweg wird diese 4 Ebenen berühren, bewegen und verändern.


1. Unser Denken („Mindset“):

Radikales Umdenken. Damit beschäftigen sich die beiden Blogposts Das mit der Hingabe #1 und Das mit der Hingabe #2.

Wo das Thema Hingabe auftaucht, verweist es auf die eigentlichen Fragen: „Bin ich hier sicher? Mit mir? Mit dir?“

Ein einfaches Ja oder Nein, welches unsere Körper in den Bruchteilen einer Sekunde wissen, ist im menschlichen Alltag zu einem komplizierten Minenfeld aus Zweifeln und Strategien geworden… Weiterlesen

In Das mit der Hingabe #1 haben wir gesehen, dass nicht Hingabe selbst zu mehr Hingabe führt, sondern Grenzensetzen.

Die moderne Forschung, die sich mit dem „Design“ unseres Nervensystems beschäftigt, beschreibt als Formel für natürliche Hingabe diese Reihenfolge:

  1. Schritt: Sicherheit (Schutz meiner Grenzen)
  2. Schritt: Annäherung (Knistern… Kontakt…)
  3. Schritt: Berührung (inkl. HINGABEvoller Sex)
  4. Schritt: Bindung (ein gemeinsames Revier – und vielleicht Nestbau und kleine Babys:-))

Wir können also zusammenfassen, dass unsere Kultur die umgekehrte Reihenfolge von dem praktiziert, was unseren natürlichen Impulsen entspricht.

Wir glauben nicht unseren Körpern, sondern den romantischen Märchen unserer Zeit: Perfekte erotische Hingabe führt zu Verbindung und Vertrauen, zu Geborgenheit und dem Gefühl, durch den Anderen beschützt zu sein.

Leider nützt mir wenig, wenn mein Held nach dem Sex bereit ist, sich vor mich zu werfen, um die Kugeln abzufangen. Mein Nervensystem schlägt dennoch Alarm. „Er war einfach nicht der Richtige.“ werde ich später sagen.

Wir lernen das Gegenteil von dem, was uns leicht fiele. Kein Wunder, dass es uns schwerfällt. Weiterlesen

Wie leicht das alles sein könnte.

Wir strampeln uns aus unserer Kleidung, aus dem Alltag und der Arbeit, werfen uns aufs Bett, küssen und spüren uns und… hören auf zu denken. Wir lassen die Kontrolle fallen und tauchen selig unter in einem Meer aus Verbindung und Vertrauen. Wir lösen unsere Grenzen und Schalen, unseren Schutz, wir machen uns körperlich weit auf und werden zu einer weichen Welle aus Atmen und Fühlen, aus Pulsen und Klängen und Körpern im Raum.

Wir lassen uns los, bis wir uns finden…

Wie leicht das alles sein könnte.

Warum ist es dann so schwer?

Warum halten wir fest, statt uns hinzugeben?

Wie konnte sich auch nur ein einziger nervöser Gedanke in unsere Betten schleichen – wie kann es sein, dass wir die größten Ekstasen unseres Lebens nicht bewahren konnten vor einem Berg aus To-Dos, Sorgen und Ablenkung? Weiterlesen

In Kegel-Übungen 2.0 #1 haben wir gesehen, wie herkömmliches Beckenbodentraining funktioniert.

In diesem Text möchte ich demgegenüber das CANTIENICA®-Beckenbodentraining beschreiben. Ich orientiere mich dabei anatomisch an einem weiblichen Becken – das Thema Beckenboden ist aber auch für Männer eine Fundgrube.

 

Klassische Schulen für den Beckenboden bauen die Muskelspannung vorne im Becken auf, und zwar weit unten, im Bereich der Klitoris und Harnröhre, und ziehen diese Kraft dann entlang der Vagina nach oben.

Um es kurz zu machen: Die CANTIENICA®-Methode setzt exakt anders herum an. Sie „startet“ die Muskelaktivität innen und oben im Beckenraum, und die Achse dieser Kraft befindet sich über dem Anus statt in der Vagina (also insgesamt eher hinten als vorne).

Bei diesem Vorgehen aktiviert sich die innerste der drei Beckenbodenschichten zuerst – der sog. „Levator Ani“. Übersetzt ist das der „Anusheber“. Dieser Levator Ani avancierte zum Superstar der modernen Beckenboden-Forschung. Er ist mit Abstand die kräftigste und größte Schicht des Beckenbodens und vereint in sich die Power von fünf Muskeln (die komplizierte lateinische Namen haben). Diese fünf Muskeln wiederum bilden mit jeweils einem rechten und einem linken Strang gemeinsam eine elastische Schale für unsere Beckenorgane.

Nun wissen wir also, dass der Levator Ani komplex zusammengesetzt ist.
Aber was macht ihn so besonders?
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Im letzten Posting haben wir gesehen, wie wir das SETTING einer Yonimassage nach sexuellem Trauma anpassen können. Hier beschäftigen wir uns mit der tantrischen ATMOSPHÄRE. Wir können diesen Bereich in vier Aspekte unterteilen:

  • Vertrauen
  • Nacktheit
  • geschlossene Augen
  • Stille – Sprachlosigkeit

Wir beginnen am Anfang: Wie wir Vertrauen kreieren können:

Sexualität nicht mit fremden, sondern mit vertrauten Menschen zu erkunden, ist nicht immer eine kulturelle Konditionierung. In unseren Instinkten ist das Bedürfnis verankert, dass wir uns mit unserem Gegenüber sicher fühlen wollen, bevor wir uns in verletzliche Positionen begeben. Weiterlesen

In #5/Teil 1 habe ich einen Überblick über 18 Aspekte gegeben, in denen wir eine Yonimassage an die Bedürfnisse nach sexuellem Trauma anpassen können. Hier folgt die Darstellung der ersten 4 Aspekte.

Sie betreffen das Setting der Massage und sind:

  • das Tempo
  • die Position im Raum
  • die Position des Körpers – Rückenlage
  • die Beleuchtung

Viel Spaß beim Lesen und Forschen und… bei der Yonimassage:-) Weiterlesen

Diese MOSH-Meditation* vertieft unser genitales Bewusstsein in einer nicht-sexuellen, rein körperlichen Art. Wenn wir heilen, ist wesentlich, dass wir unsere Yoni** unabhängig von Sex und „sexuellem Funktionieren“ anerkennen, berühren und spüren können.

Dafür üben wir, etwas zu spüren, das wir „eigentlich nicht spüren können“ – unser Bewusstsein „sickert“ in mehreren Schichten durch die unterschiedlichen Qualitäten unserer Körperstrukturen.

Diese Körper-Meditation besteht aus einer zärtlichen Überforderung für unser Bewusstsein, sie kitzelt uns weit über unseren gewohnten Tellerrand hinaus*** – die Grenzen zwischen Körper, Wahrnehmung und Vorstellung verschwimmen… und indem wir uns darauf einlassen, entdecken wir körperliche Wahrnehmung unterhalb von Sprache und „Das kann ich schon.“ noch einmal neu.

Viel Spaß beim Spüren, Forschen und Finden! Weiterlesen

Der Beckenboden spielt eine Schlüsselrolle, wenn wir uns mit sexueller Heilung befassen. Kaum eine andere Muskelgruppe kann uns ähnlich effektiv und zentral in dem Wiederfinden unseres erotischen Potentials unterstützen.

Die Nachrichten, dass der Beckenboden gut ist für guten Sex, sind nicht neu. „Sexercises“, um den Beckenboden zu trainieren, sind seit Langem in der Literatur und Szene von Tantra, Taoismus und Sexualtherapie bekannt. Durch „Sex And The City“ und Artikel in Frauenzeitschriften zum Thema „Bessere Orgasmen“ hat sich isb. der Begriff „Kegel-Übungen“ verbreitet. Andere Texte bezeichnen den Beckenboden als „Lustmuskel“, „Liebesmuskel“ oder „PC-Muskel“*.

Ich selbst habe jahrelang „gekegelt“. Als eifrige tantrische Schülerin experimentierte ich damit, bewusster sexuelle Energie im Körper zirkulieren zu lassen. Ich war voll davon überzeugt, dass Kegel-Übungen das Beste waren, was mir und meinem Beckenboden passieren konnte.

Dann lernte ich das CANTIENICA®-Beckenbodentraining kennen – eine junge, mutige Methode aus der Schweiz, die meine Ansichten zum Körper im Allgemeinen und zum Beckenboden im Besonderen revolutionierte. Ich gab meine Kegel-Übungen auf, um diesen spezifischen Ansatz für den Beckenboden besser kennen- und spüren zu lernen.

Seitdem hat sich meine eigene Praxis und die Körperarbeit mit Klientinnen mehr und mehr dahin verlagert, die sexuellen und sexuell heilsamen Effekte der CANTIENICA®-Methode zu erforschen. Weiterlesen

Wohin zuviel Geborgenheit führen kann, habe ich in #4/Teil 1 und #4/Teil 2 dargestellt. Häufiger jedoch erleben wir das Gegenteil: Eine Tantramassage fühlt sich für sexuell traumatisierte Menschen nicht geborgen genug an.

Wie können wir eine Tantramassage noch geborgener gestalten? Damit beschäftigt sich dieser Text.

Überlebende von sexuellem Missbrauch sehnen sich zutiefst nach neuen und heilsamen Erfahrungen in Bezug auf Körper und Berührung. Manchmal fühlen sie sich aber so unsicher angesichts einer Tantramassage, dass sie sich kaum überwinden können, dieses Körper-Ritual auszuprobieren.

Wir brauchen nicht viel Fantasie, um nachzuvollziehen, welches Wagnis eine Yonimassage nach sexuellem Missbrauch ist. Allein der körperlich direkte Kontakt, die liebevolle Atmosphäre, der sinnliche Fokus, … all das spricht direkt zu unserem Trauma. Und diese Dynamik wollen wir ja auch gerne nutzen, um die Prägungen durch eine traumatische Vergangenheit aus unserem erwachsenen Leben zu waschen.

Für neue, lebendige und kraftvolle Erfahrungen im Tantra brauchen wir ein stabiles Fundament aus Geborgenheit.

An welchen Stellen können wir im Verlauf einer Tantramassage (noch) mehr Geborgenheit kreieren?

Meiner Ansicht nach können wir dafür in 4 Bereichen einer Tantramassage ansetzen.
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