„Wie kann es sein, dass ich mich so nach Nähe sehne – und sie gleichzeitig fürchte?“

„Ich weiß, dass ich meine Kinder liebe – aber manchmal bereue ich, sie bekommen zu haben… wie passt das zusammen?“

„Ich weiß, dass ich Weltfrieden will, aber ich spüre, dass ich ein Monster sein kann. Das ergibt keinen Sinn!“

In vielen Fragen, die mir begegnen, taucht DIESE Figur auf:

Wir stellen innere Widersprüche fest und leiden daran. Denn wir schließen aus unserer inneren Zerrissenheit, dass wir ein hoffnungsvoller Fall seien, zumindest ein extrem komplizierter – und dass dieser innere Widerspruch erstmal weg muss, bevor der eigentliche Prozess überhaupt losgehen kann.

Glücklicherweise: Das ist falsch.

Es ist genau umgekehrt.

Wenn dein innerer Prozess Kraft und Schwung haben soll, dann BRAUCHST du deinen inneren Widerspruch.

(Kleine Fußnote: Du HAST die inneren Widersprüche sowieso, die einzige Frage ist, ob sie dir bewusst sind oder nicht. Aber das ist ein anderes Thema.)

Denn erst deine Zerrissenheit spannt den Raum der immensen inneren Freiheit auf, der dich eigentlich ausmacht!

Hier ist, was passiert:

Der kleine Kulturmensch, also zum Beispiel ich, Ilan, registriert innere Widersprüche.

Zwei Extreme.
Unvereinbar.
Selbstsabotage vom Feinsten.
Hoffnungsloser Fall.
Und so weiter.

In Wirklichkeit bilden diese beiden Extreme die zwei Pole jener Brücke, auf der ich den Tanz in meine Freiheit wiederfinden werde!

Was wäre eine Brücke ohne Verankerung auf beiden Seiten?

Genau. Sie wäre nichts als ein frommer Wunschtraum, der es niemals auf die Erde schafft.

Was bedeutet das für dich, Tigerin? Und für dich, Tiger?

Dehn dich deinen Widersprüchen entgegen.

Suche sie, bis du sie findest!

Atme in sie hinein, belebe und bewege die Spannung zwischen den Polen.

Bis dein Nervensystem vibriert von dieser Kraft.

Und dann?

Dann tanz!!

Hier sind meine Einladungen, um gemeinsam zu tanzen.

Du bist von Herzen willkommen.

DEATH AND DANCE                                                                        FLIRTING WITH FREEDOM

»Nun, da meine Scheune heruntergebrannt ist, kann ich den Mond sehen.« (aus Tibet)

Ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht schlug in der prähistorischen Prärie ein Meteorit bei uns ein und wir haben seitdem einen genetischen Defekt. Womöglich hat uns unsere Vernunft um den Verstand gebracht, oder es liegt eben doch am Schulsystem, und der verdammte Politikunterricht hat ein wichtiges Gehirnzentrum lahmgelegt. Ich weiß es nicht. Jedenfalls hat es dazu geführt, dass der Mensch in dieser rätselhaften, problematischen Sturheit darauf beharrt, sich von seinen Wunden und Traumata abzuschneiden, statt sich ihnen zuzuwenden.

Es muss sich darin um ein Missverständnis zu handeln – als verschwände mein Trauma, wenn ich es nur lange genug leugne. Bemerkenswert daran ist auch, dass dieses Verhalten bei Erwachsenen auftritt und nicht bei kleinen Kindern. Die Augen zuzukneifen und zu schreien, etwas seie jetzt nicht mehr da, ist aber wiederum eher ein Spiel für kleine Kinder als für Erwachsene.

Um es kurz zu machen: Wir mögen ja feste die Augen vor ihm verschließen, aber unser Trauma steht weiterhin gut sichtbar in unserem Leben rum, und zwar, wenn wir ehrlich sind, meistens im Weg. Nicht nur leben wir 24/7 mit Angst und Schmerz in unseren Knochen – wir investieren auch noch in die Scham darüber – die Leugnung dessen – plus in die Ablenkung unserer Mitmenschen, die diesen wunden tiefen Punkt in uns nicht ahnen und nicht finden dürfen. Oh ja, unsere Lebenskraft ist weit wie der Ozean. Und gut beschäftigt.

Sollten wir je mit dem Versteckspiel aufhören, werden wir sehen: Hier wandelt keine Menschenseele ohne Wunde. Im Trauma fühlen wir uns verloren und allein, aber das tun wir alle gemeinsam. Kaum zu glauben: Im toten Abgrund der Verzweiflung, Einsamkeit und Kälte ist für Milliarden Platz.

Du wirst mir vielleicht Menschen zeigen wollen, auf die das nicht zuträfe – die sehr glücklich sind, die lieben und tanzen und soviel Leidenschaft dafür haben, zu leben. Ja, all diese Menschen kann ich dir auch zeigen, und noch dazu haufenweise intellektuelle und spirituelle Creme de la Creme (man mag ja kaum glauben, in welche erleuchteten High Society Kreise mein Leben mich gespült hat) und jedenfalls keine und keiner dieser Menschen ist ohne Trauma.

Dieses, was wir alle tragen, alle verschweigen, alle sind, was uns alle fordert, was ist das? Was siehst du dort, wenn du eine heimliche mutige Minute lang in diese Richtung blinzelst?

Du siehst etwas anderes als das, was du befürchtet hast. Du siehst Kraft. Gebundene – aber gebündelte Kraft. Erstarrte – aber konzentrierte Kraft.

Lass dich nicht blenden, Tochter des Lichts, denn dies ist eines deiner kostbarsten Geheimnisse: Erst im Trauma beginnt dein Leben, aufzuwachen. Konzepte zu durchschauen als Konzepte, unter Lügen zu leiden, weil sie lügen, und sich so qualvoll tief nach der Liebe zu sehnen, dass es sie finden kann. So beginnst du, am Altar deiner Wunden zu knien und zu lernen.

In alten schamanischen Initiationen wurden Wunden und Traumata gezielt zugefügt. Die Schülerinnen wurden in Kämpfe geschickt, die sie verloren, und trugen ihr Leben lang diese Narben, denen sie schließlich alles verdankten. Trauma ist der Raum, aus dem die großen Visionen und einige unserer besten Methoden für Heilung geboren wurden, und Trauma wird aufgezählt als eines der buddhistischen Tore zur Erleuchtung. Also lass dich nicht blenden… In diesem Moment deines Todes wurde dir alles gezeigt. Für die Ankunft einer neuen Göttin wurde der Schleier gehoben – Trauma ist eine Privataudienz im Olymp.

Könnte es also sein, dass unsere zivilisierte Trauma-Leugnung nicht auf einem Irrtum beruht oder einem Mangel an Information, sondern unsere eigene Initiation vor uns verbergen soll? – Und sollte dann nicht möglich sein, gemeinsam einen Raum zu schaffen, in dem wir dieses unbedingte Wissen in uns wiederfinden können?

Lasst uns gemeinsam auf die Reise gehen – uns gegenseitig ermutigen, begleiten, anfeuern und auffangen. KALI, die unsterbliche Todesgöttin, weiß, was sie tut. Wir verbrennen, um zu fliegen.

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Soft Skills, um die Welt zu retten – Folge 8

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Welt retten – wie geht das?

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Soft Skills, um die Welt zu retten – Folge 7

 

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»Mich interessiert, was verändern 3 Minuten Schütteln an deiner rationalen Grundüberzeugung alles sei hier im Mangel und was stattdessen erscheint dir danach wahrscheinlicher.«

 

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Soft Skills, um die Welt zu retten – Folge 6

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»Wenn wir den Punkt nicht aushebeln, dass der Mensch schlecht sei oder ein problematisches Wesen, dann werden wir diese Welt nicht retten.«

»Das Tool, was ich für das wichtigste halte im Hinblick auf zukunftsträchtige Zukunft, ist Traumakompetenz.«

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Im letzten Posting haben wir gesehen, wie wir das SETTING einer Yonimassage nach sexuellem Trauma anpassen können. Hier beschäftigen wir uns mit der tantrischen ATMOSPHÄRE. Wir können diesen Bereich in vier Aspekte unterteilen:

  • Vertrauen
  • Nacktheit
  • geschlossene Augen
  • Stille – Sprachlosigkeit

Wir beginnen am Anfang: Wie wir Vertrauen kreieren können:

Sexualität nicht mit fremden, sondern mit vertrauten Menschen zu erkunden, ist nicht immer eine kulturelle Konditionierung. In unseren Instinkten ist das Bedürfnis verankert, dass wir uns mit unserem Gegenüber sicher fühlen wollen, bevor wir uns in verletzliche Positionen begeben. Weiterlesen

In #5/Teil 1 habe ich einen Überblick über 18 Aspekte gegeben, in denen wir eine Yonimassage an die Bedürfnisse nach sexuellem Trauma anpassen können. Hier folgt die Darstellung der ersten 4 Aspekte.

Sie betreffen das Setting der Massage und sind:

  • das Tempo
  • die Position im Raum
  • die Position des Körpers – Rückenlage
  • die Beleuchtung

Viel Spaß beim Lesen und Forschen und… bei der Yonimassage:-) Weiterlesen

Wohin zuviel Geborgenheit führen kann, habe ich in #4/Teil 1 und #4/Teil 2 dargestellt. Häufiger jedoch erleben wir das Gegenteil: Eine Tantramassage fühlt sich für sexuell traumatisierte Menschen nicht geborgen genug an.

Wie können wir eine Tantramassage noch geborgener gestalten? Damit beschäftigt sich dieser Text.

Überlebende von sexuellem Missbrauch sehnen sich zutiefst nach neuen und heilsamen Erfahrungen in Bezug auf Körper und Berührung. Manchmal fühlen sie sich aber so unsicher angesichts einer Tantramassage, dass sie sich kaum überwinden können, dieses Körper-Ritual auszuprobieren.

Wir brauchen nicht viel Fantasie, um nachzuvollziehen, welches Wagnis eine Yonimassage nach sexuellem Missbrauch ist. Allein der körperlich direkte Kontakt, die liebevolle Atmosphäre, der sinnliche Fokus, … all das spricht direkt zu unserem Trauma. Und diese Dynamik wollen wir ja auch gerne nutzen, um die Prägungen durch eine traumatische Vergangenheit aus unserem erwachsenen Leben zu waschen.

Für neue, lebendige und kraftvolle Erfahrungen im Tantra brauchen wir ein stabiles Fundament aus Geborgenheit.

An welchen Stellen können wir im Verlauf einer Tantramassage (noch) mehr Geborgenheit kreieren?

Meiner Ansicht nach können wir dafür in 4 Bereichen einer Tantramassage ansetzen.
Weiterlesen

In #4/Teil 1 habe ich dargestellt, wie mächtig Geborgenheit auf die Dynamik eines Traumas wirken kann und wie wichtig es ist, dass wir in der Begleitung solcher Prozesse bewusst und aktiv Geborgenheit dosieren können.

Und wie dosieren wir Geborgenheit?

Indem wir uns selbst und unsere Klientin während der Massage immer wieder aktiv und bewusst „an die Oberfläche“ bringen, in unser ganz gewöhnliches Tagesbewusstsein hinein. Wir setzen nicht alles auf die Karte der Geborgenheit. Wir bieten quasi Ablenkungen an, damit sich unsere Klientin nicht in inneren Dynamiken verliert. Dazu gehört alles, was alltäglich, gewöhnlich, zugänglich – also ganz und gar untantrisch:-) – ist: reden und zuhören, als würden wir plaudern. Sich im Raum umschauen. Mitteilen, wohin unsere Gedanken gerade gewandert sind. Erlebnisse erinnern, die einfach, spielerisch und fröhlich waren. Und einen weichen, liebevollen Humor behalten. Weiterlesen