Wie du deine Kreativität im Alltag leben kannst!

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Vor Kurzem bin ich zum Berliner Hauptbahnhof gefahren.

Der Zug hielt, ich wurde mit einer Menge Menschen auf den Bahnsteig geschwemmt und dann zu den Treppen Richtung Ausgang.

Ohne viel Gepäck zu tragen, nur mit einem leichten Rucksack, ging ich die Treppen hinunter.

Stufe für Stufe.
Wie man eine Treppe runtergeht.

Plötzlich rutschte ich in einen Moment der Klarheit, wie ich ihn nicht erwartet hatte und nicht hätte planen können:

Ich erlebte UNMITTELBAR, wie stumpf und langweilig das war, Stufe für Stufe.

Ich spürte in meinen Fasern und Zellen, dass Treppen in dieser Weise runterzugehen geradezu beleidigend eintönig ist.

Ich möchte sagen: Es erschien mir unzumutbar.

Ich schaute mich um:

Aber niemand protestierte.

Alle gingen die Treppe runter.

Mich schüttelte es.

Ich schaffte es auf den Vorplatz vom Bahnhof und atmete durch.

Kaum war ich an diesem Tag zu Hause, organisierte ich mir ein freies Treppenhaus in meiner Nähe (welches es glücklicherweise gibt) und macht mich auf die Findung…

Ich stellte mich oben an die Treppe und nahm mir vor, 20 verschiedene Arten und Weisen zu nutzen, um mich auf dieser Treppe nach unten zu bewegen.

Ich ging sie runter.
Dann rückwärts.
Seitwärts.

Ich krabbelte.
Schrammte über das Geländer.

Pirschte.
Stolperte.
Rollte und drehte mich.
Nahm zwei Stufen auf einmal.
Dann drei.

Lag auf dem Rücken und schlängelte mich (ja, aua).

Viele Versuche endeten damit, dass ich etwas ramponiert unten ankam.

Aber – und das ist der Clou:

JEDER Versuch führte zu zwei Effekten:

  1. Erstens – ich stand körperlich SELBSTBEWUSSTER da als noch vor einer Minute.
  2. Und zweitens – ich spürte einen körperlichen DRANG nach dieser Kreativität.

Ja, sogar die Treppe für den nächsten Anlauf hochzuGEHEN war mir zu langweilig.

Eine Treppe war nicht länger eine Treppe für mich – sie wurde in meiner Wahrnehmung eine Einladung zu Kreativität!

Eine Vorlage für mein Spiel.
Ein Geschenk an meine Freiheit.

Und DAS ist es, was ich hier teilen möchte: dass diese Welt mit ihren Formen (ihren Treppen, Häusern, Straßen und derlei) uns so lange gefangen nehmen wird, WIE WIR KÖRPERLICH IN EINEM UNKREATIVEN ZUSTAND sind!

Und dass DIESELBE Welt (DIESE Welt!) uns als eine fließende, ständige Einladung zu Kreativität erscheinen wird, SOBALD WIR LEBENDIG WERDEN – NO MATTER WHAT.

Der unschöne Teil der Geschichte ist die verflixte Selbstverantwortung.

Aber der wirklich großartige Punkt, den ich gerne doppelt unterstreichen möchte, ist:

Jede Treppe.
20 Versionen.
Jeder Tag.
100 Moves, die nur du so erfinden kannst.

Kommt, lasst uns aufhören, uns zu langweilen.

Denn Treppen runterzugehen ist was für Anfänger.

Tigerin, Tiger – let´s go!

 

Du hast Lust, dich noch mehr hineinzuwerfen, mit Haut und Haar?

Hier findest du meine Einladungen zu diesem Abenteuer und du bist herzlich willkommen!