#WasserWeg – Ein Frauenkörper-Heilungsweg
Lebendige Spiritualität ist Inkarnation. Tiefe, tiefe Inkarnation.
Wer bist du, Leben? Und wo kann ich dich finden?
Unsere Kultur weiß nicht viel darüber. Sie bringt uns bei, wie man denkt. Wie man Recht hat oder es zumindest versucht. Wie man an sich arbeitet. Und wie man sich gleichzeitig von sich selbst ablenkt.
Aber bringt sie uns bei, wie man schäumt vor Lebensenergie? Eher nicht.
Ja, wie ist das eigentlich, wenn wir radikal lebendig sind?
Weil pures Leben dieses große, schöne Unbekannte ist, können wir heimlich nicht aufhören, uns danach zu sehnen. Irgendetwas in uns flüstert und flüstert: „Das hier war noch nicht alles…“
Also noch einmal: Wer bist du, Leben? Und wo kann ich dich finden?
Meine eigene Suche trug mich weit hinein in den Aktionismus. Ich wollte das Leben jagen, bis ich es eingeholt hätte und es mir nie wieder entkommen könnte. Dann war ich erschöpft. Ausgebrannt. Ich hatte DURST. Ich hielt an und gab auf. So lernte ich, auf die schmerzhafte Tour:
Lebendigkeit ist nicht dasselbe wie Anstrengung. Vitalität ist nicht vergleichbar mit Koffein. Sie ist nicht dasselbe wie eine Stichflamme, sie hat nichts zu tun mit Schönheit oder Jugend oder dem ach so coolen Mittelpunkt einer Party.
Lebendigkeit ist pures DaSEIN. Darin ist sie… vergnügte, harmlose, friedliche Ekstase. Lebendigkeit ist das unwillkürliche, ungefilterte GeTAUCHTsein in diese Situation. Alle Sinne, alle Fasern, alle Zellen meiner Körperin BADEN in diesem Moment…
Mit anderen Worten: Lebendigkeit ist Inkarnation. Tiefe, tiefe Inkarnation.
Dummerweise haben wir Ratschläge für alles und jeden, für WordPress und Gymnastik, für Jura und vegane Rezepte… nur nicht dafür: wie man das macht, voll und ganz anwesend zu sein.
Wie man das macht – zu LEBEN, bevor wir sterben.
Genau dem – zu inkarnieren, ganz und gar körperlich und lebendig zu werden – ist das Frauen-Jahrestraining MOSH Gold gewidmet. Es verbindet meine wichtigsten Einflüsse und Aha-Momente aus mehr als 10 Jahren der Suche und Findung:
Körper und Lebensenergie.
Kultur und Trauma.
Freiheit und Ekstase.
Wie stellen wir das an?
Nein, wir sitzen nicht vor einer Wand und gucken sie an, bis unser Ego verschwunden ist. Wir reden nicht auf unsere Glaubenssätze ein. Wir arbeiten nicht hart an uns. Denn unsere Körperin hat keine Lust darauf.
Was machen wir dann?
Wir – äh – lernen, auf WASSER zu gehen. Lass mich das kurz erklären.
Tatsache ist: „An sich arbeiten“ – all unsere westlichen Techniken, Methoden und unsere Meditationen für den Aufstieg (oder wenigstens Fortschritt) können wir zusammenfassen als das Prinzip „FEUER-Weg“.
Es ist ein linearer, geplanter, mit Ehrgeiz und „Richtigmachen“ erzeugter Wettlauf zur Heilung. Oder zur Erleuchtung. Oder zu beiden.
Wie gesagt, ich war gut in diesem Rennen. Ich lag ganz weit vorn im Kurs. Bis ich begriff: Dieser Kurs führt im Kreis. Ich komme nirgendwo an.
So, als ich mir am FeuerWeg eines Tages die Pfoten verbrannt hatte, geriet ich an ein unerhörtes Geheimnis:
Es gibt nicht nur den #FeuerWeg. Es gibt auch einen #WasserWeg.
Seit Tausenden von Jahren, nie groß veröffentlicht und nie an den Westen verkauft. Und zu allem Luxus auch noch das: Der #WasserWeg fußt auf weiblichem Wissen und wurde immer schon mehr von Frauen als von Männern weitergegeben. Der #WasserWeg ist damit die YIN-Tradition in Sachen Spiritualität – Heilung – Embodiment – Bewusstsein – Erleuchtung.
In einer Welt, die FEUCHTgebiete und REGENwälder rodet, deren Wüsten sich ausbreiten und deren Kinder verdursten…
In der Menschen bereits verlernen, zu WEINEN…
Und die langsam beginnt, sich vor den Wasserkriegen der Zukunft zu fürchten…
… ist der #WasserWeg die klügste Antwort, die ich kenne. Sie ist nachhaltig, kraftvoll, wuchtig, tief und mutig.
Ist es „ein WasserWeg“? Nein. Es ist eine Sammlung, eine Entsprechung, ein Wiederfinden von verschiedenen lebensenergetischen und spirituellen Strömungen, denen eine erstaunliche, seltene Haltung gemeinsam ist: Sie sinken in unsere Zellen – statt gegen sie anzukämpfen. Sie umarmen unsere Inkarnation, statt sie „transzendieren“ zu wollen.
Nahezu alle Traditionen, die die westliche Kultur importiert hat, sind von Techniken und Arbeit an uns geprägt – etwas an unserer Natur müsse verbessert werden, um heilen zu können und Erleuchtung zu finden.
Damit ist der FeuerWeg von einem tiefen Misstrauen gegen uns selbst geprägt.
Oh ja, der FeuerWeg gibt uns mehr als genug Inspiration dafür, wie wir hart AN uns arbeiten können. Wir gewinnen nichts mit dieser Selbstverbesserung – denn wir arbeiten hart GEGEN uns. YANG.
Christian Opitz, einer der wenigen westlichen Menschen, die überhaupt den #WasserWeg vermitteln, und darin einer meiner Lehrer, fasste demgegenüber die YIN-Tradition so zusammen:
„Und dieses Misstrauen gegen uns selbst, das gibt es im WasserWeg nicht.“
Kommt der #WasserWeg dann überhaupt gegen sowas wie mein ausgewachsenes Ego an? Das mit dem Vertrauen in mich ist ja schön und gut – aber kann das meine Widerstände niederkämpfen?
Anders gefragt: Ist der #WasserWeg schwach?
Beileibe nein.
Ich würde, um es in einem Bild zu beschreiben, so benennen:
Der FeuerWeg entspricht einem Hanteltraining im Fitness-Studio. Der #WasserWeg legt deine Hantel zur Seite und wirft dich in die schäumende Brandung der OZEANIN. Der #WasserWeg wirft dich in die WELLEN und STRUDEL des Weltmeeres selbst. Wir schmelzen unseren FREEZE. Wir schwitzen, weinen, und lachen TRÄNEN. Wir prusten und brodeln und kochen. Wir tauchen, ertrinken, vergehen und finden uns.
Die körperlichen Übungen und Methoden im #WasserWeg sind in unserer wohlgeordneten Kopf-Kultur mehr als ungewohnt. Sie machen weich. Und sie konfrontieren uns. Sie sind zum Teil extrem anstrengend. Ihre Intensität und Wucht entwickelt nach und nach innere Stärke, eine innere Mitte. Dieses Mal nicht als Meditation oder Plan, sondern ganz konkret, urkörperlich, in unseren Zellen, in unserem Nervensystem.
Anfangs, als ich mein Leben zurückkehren ließ ins Wasser, war ich unruhig:
Wofür dann all meine Disziplin, Dinge zu tun, die ich nicht tun wollte? Nur noch lebendig sein? Ich weiß nicht recht…
Ich vermisste mein Hanteltraining. Dann lernte ich: Mit Hanteln würde ich in dieser Ozeanin nur untergehen. So trudelten die alten Gewichte glücklich auf den Meeresboden.
Ich wurde satter, ruhiger, klarer und lebendiger. Lebendig zu sein kostete mich nicht länger, „gut drauf zu sein“, wenn ich es nicht war. Ich brauchte weniger. Ich selbst war mehr.
Das Frauen-Jahrestraining MOSH Gold hat im Zentrum diese Tradition. Denn in welchem Kreis könnte diese Praxis schöner sein, mehr zu ihrem Ursprung zurückkehren und mehr bewirken als in einem FrauenKreis?
Es ist mir eine Ehre, mit euch gemeinsam zurückzukehren in die große FLUSS-Strömung, zu leben. Uns darin weich, in unserer Zeit, münden zu lassen in die Arme der OZEANIN.