KALI Hommage an eine Göttin – *the seventh chakra issue*

Ich freue mich, KALI, eine echte tantrische Göttin, als Schirmherrin für meine Arbeit gewonnen zu haben!

Sie ist die traditionelle Göttin für Wut und Raserei und verleiht unseren Prozessen Feuer und Flammen…

KALI wurde geboren, als DURGA, ihre Mutter, einen Wutanfall hatte. Während DURGA rast und schäumt, springt plötzlich KALI aus ihrer Stirn und brüllt so laut, dass das ganze Universum davon bebt. In ihren acht Händen hält KALI Sichel, Säbel und Schwerter, mit denen sie allen Dämonen in ihrer Nähe den Kopf abschlägt. Die Leichen ihrer Opfer schwenkt sie dann im Rhythmus eines ekstatischen Tanzes. Ja, KALI tanzt, berauscht vom ewigen Vergehen, sie ist trunken vom Blut des Todes… KALI ist eine Todesgöttin.

Nun zu der Frage, ob KALI denn dann ausgerechnet dort auftauchen muss, wo wir doch gerade das Leben suchen… Ja, sie muss. Unbedingt. Denn es sind immer unsere Dämonen, die KALI tötet. KALI verjagt die Schatten über der menschlichen Seele und zerstört die eigenen Illusionen. Unsere Sorgen, Schmerzen und Ängste sind ihre Opfer. Und schließlich sind wir es, die lernen zu tanzen…

Übersetzt heißt „Kali“ „die Schwarze“ – „Kala“ bedeutet „die Zeit“. Und die Zeit rafft alles Vergängliche dahin. Kala/KALI zwingt uns, loszulassen, woran sich unser Drama und Ego noch klammern will. Nein, der Tod hat keine Taschen… Und in eben diesem Loslassen lehrt uns die Zeit zu leben, wesentlich zu leben. KALI ist eine Göttin des Abschieds im allerbesten Sinne – denn sie verhilft dem Neuen zum Leben. Wer Altes sterben lassen kann, der ist frei zu tanzen. Bereit, zu blühen in ewiger Schöpfung. Kali lehrt uns zu vergehen, um wesentlich zu werden.

Bis zur letzten Stunde konfrontiert uns das Leben wieder und wieder mit KALIs Spezialgebiet: Gewohntes todesmutig sterben lassen müssen, es ins Feuer der Transformation werfen – um dem Phönix zum Fliegen zu verhelfen. So ist KALIs Wesen also ein Kuss, kein Fluch! Und ein göttlicher Kuss kann viel helfen, wenn gerade ein Prozess im eigenen Leben unsere Ängste vor dem Loslassen nach oben spült. Ratlos und verwirrt hängen wir dann an den Fetzen des Alten, während KALIs Sichel sich über uns hebt… „Ach, alles und alles bin ich ja bereit loszulassen, aber nicht das…“ Da kann so tröstlich sein, wenn einem eine gestandene und erfahrene Göttin, die sich gut in sowas auskennt, zu Hilfe eilt.

Können wir den Zauber dieses KALI-Weges wiederfinden? Können wir noch einmal voller Liebe sein zu der verwegenen Sehnsucht unseres Herzens nach dem Neuen? Noch einmal voller Stolz sein auf unsere göttliche Demut, unerschütterlich bleiben bei der Hingabe – uns festhalten an dem kosmischen Loslassen? Fallen in den ewigen Tanz mit der Freude und der Angst, mit dem Schmerz und hinein in die Ekstase? Uns mit pochendem Herzen vernichten und erwecken zu lassen…

KISS ME, KALI!